2019 sorgte Damon Motorcycles für Furore. Das kanadische Startup versprach eine Revolution: 200 PS starke Elektro-Superbikes mit 300 Kilometern Reichweite, vollgepackt mit futuristischer Technologie und bereit, Ducati Panigale und Kawasaki Ninja altmodisch aussehen zu lassen. Sechs Jahre später sieht die Realität anders aus: Damon beschäftigt nur 13 Mitarbeiter, ertrinkt in Schulden und steckt in Rechtsstreitigkeiten.
Alles begann mit einer verführerischen Vision: die Schaffung des „Tesla auf zwei RädernDamon versprach zwei Kultmodelle – den HyperSport und den HyperFighter – mit atemberaubenden 200 PS, KI-gestützten Sicherheitssystemen (Toter-Winkel-Warnung, Beinahe-Unfallerkennung) und einem futuristischen Design, das Stoff für internationale Automessen bieten würde.
Vorbestellungen gingen in Strömen ein, Investoren folgten und die Fachmedien waren begeistert. Damon behauptete, mehr verdient zu haben als Buchungen im Wert von 90 Millionen US-Dollarund konnte Hunderte Kunden davon überzeugen, auf dieses elektrische Versprechen zu setzen.
Die ersten Produktionsverzögerungen traten schnell auf, ohne dass das Unternehmen wirklich erklärte, warum. Dann wuchsen die Zweifel: Die Fabrik kündigte an, Damon schienen unerreichbar, für 2021 geplante Auslieferungen wurden verschoben und die Prototypen blieben außerhalb von Messen unsichtbar.
Im Jahr 2024 änderte sich die Situation: Der Gründer und CEO Jay Giraud wurde im Zuge einer internen Krise entlassen. Er bereitet nun eine Klage gegen sein eigenes Unternehmen vor. Damon wurde wegen nicht bezahlter Miete verklagt in Vancouver (über 370.000 $).

Der Zusammenbruch von Damon Motorcycles veranschaulicht ein bekanntes Muster in der Technologie und Elektromobilität
Und was am wichtigsten ist: Der umstrittene Investor Andrew DeFrancesco (der bereits von der US-Börsenaufsicht SEC sanktioniert wurde) fordert mehr als 3,2 Millionen Dollar in versprochenen, aber nicht gelieferten Aktien. Ironischerweise hatte DeFrancesco über seinen Fonds „House of Lithium“ Dutzende Millionen investiert und ging sogar so weit, ein IndyCar-Auto in Damons Namen zu sponsern.
Das Ergebnis ist brutal: Das Unternehmen hat sich von mehr als 100 Mitarbeiter an 13 (darunter nur zwei Subunternehmer). Motorradreservierungen sind mittlerweile so viel wert wie ein Lottoschein.
Angesichts des industriellen Scheiterns Damon versucht nun, sich neu auszurichten und wird Anbieter von Sicherheitssoftware auf Basis künstlicher Intelligenz. Doch diese Neupositionierung wirkt eher wie ein verzweifeltes Manöver als wie eine echte Strategie.
Der Kern der Sache bleibt bestehen: Es wurde weder eine HyperSport noch ein HyperFighter ausgeliefert, und Kunden, die eine Anzahlung geleistet haben, stehen vor der Frage: Werden sie ihr Geld jemals wiedersehen ... oder ihr Motorrad? Nichts könnte ungewisser sein.
Der Zusammenbruch von Damon Motorräder veranschaulicht ein bekanntes Muster in der Technik und Elektromobilität : extravagante Versprechungen, um Investoren und Medien anzulocken; Unterschätzung der industriellen Herausforderungen (Produktion, Zulassung, Lieferkette); finanzieller Fehlschlag, der vor Gericht endet.
Das Start-up hatte den Ehrgeiz, das Image und sogar attraktive Prototypen … aber nicht die Solidität, um vom Traum zur Realität zu gelangen.
Heute ist Damon ist jetzt nur noch eine Warnung an Vorbesteller und eine grausame Erinnerung: in der Motorrad Wie überall ist auch die Industrialisierung oft komplexer als die Pitches von Start-ups.






























